Ehrenmitglied Wolfgang Träger verstorben - Nachruf

Ehrenmitglied Wolfgang Träger verstorben - Nachruf

28.03.2024

 

 

Nachruf

Tief bewegt nehmen wir Abschied von

Wolfgang Träger

 

der am Samstag, den 20. März 2024, verstarb. Mit

Wolfgang   verlieren   wir   unser   Ehrenmitglied,

unseren  langjährigen  Erfolgstrainer und Spieler.

Der  Verlust  unseres  Sportsfreundes  ist nicht in

Worte zu fassen. Wir möchten der Familie Träger,

den  Angehörigen  und  Freunden  unsere  tiefste

Anteilnahme ausdrücken.

 

Wolfgang Träger war als langjähriger Spieler der Oberligamannschaft vom VfV Hildesheim und als Norddeutscher Auswahlspieler einer der bekanntesten und beliebtesten Fußballer Hildesheims. Der SV Einum schätzt sich deshalb glücklich, dass Wolfgang Träger von 1966 bis heute dem SV mit vollem Herzen verbunden war. Als Moritzberger Junge hat er sich nach seiner aktiven Karriere im Oberligateam des VfV Hildesheim schnell als Spieler und Trainer und mit seiner ganzen Familie im SV Einum eingelebt. Wolfgang liebte die Gemeinschaft, er ging auf die Menschen zu. Mit seiner Ausstrahlung und Empathie hat er schnell die Herzen der Einumer gewonnen. Wir alle trauern um Wolfgang Träger, der im SV Einum eine große Lücke hinterlässt. Wir werden Wolfgang sehr vermissen und im stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Trainer Wolfgang Träger 1966 - 1981

Nachdem „Aute" Beelte im März 1966 mit dem Training in Einum aufgehört hatte, musste es ja weitergehen. Zunächst übernahm Godehard Hornburg das Training. Zusammen mit Günter Deuerlein (er wohnte auch in der Maschstraße, wie auch Wolfgang Träger) suchte Godehard Hornburg nach Alternativen. Der Zufall wollte es, dass sie des Öfteren im „Kronenhof" auf dem Moritzberg verkehrten. Dort trafen sie dann auch Wolfgang Träger, der zu der Zeit noch beim VfV in der Oberligamannschaft spielte, und unterbreiteten ihm das Angebot, die Einumer Herren zu trainieren. Dieser schien nicht abgeneigt und sagte nach ein paar Tagen zu. Völlig begeistert suchte Godehard den Vorstand des SV Einum auf, um diesen zu informieren. Mit hängendem Kopf und enttäuscht musste er erfahren, dass dem Verein die Verpflichtung eines Profis aus der Oberliga eine Nummer zu groß erschien. Wie es dennoch zu der Verpflichtung kam war für viele bis heute unbekannt, denn wie heißt es in der Werbung so schön: "Der Verein hat überhaupt nicht dazu gezahlt". Erst nach eineinhalb Jahren trat der Verein in die Pflicht und übernahm die Trainerbezahlung, die Godehard Hornburg bis dahin mit 80,­ DM pro Monat übernommen hatte.

Den schnellen Erfolg konnte auch Wolfgang „Röhre" Träger nicht bringen. Zunächst stieg die Mannschaft 1967 in die A-Klasse ab. Der Verein trennte sich nicht von seinem Coach und sollte das auch nicht bereuen. Der Trainer Wolfgang Träger blieb dem SV Einum bis 1981 erhalten. In all den Jahren gab es eine sehr gute Trainingsbeteiligung. Dieses hatte viele Ursachen. Jeder merkte, dass bei Wolfgang immer der Mensch im Mittelpunkt stand. Er konnte auch schwierige Situationen durch eigene Disziplin meistern, d.h. „der Ton machte die Musik", nicht nur beim Training selbst, sondern direkt danach beim „Fußballtalk in der Kabine und im Klubhaus“. Nicht verstreut, sondern an einem Tisch wurde analysiert und geplant. Das Trainergehalt hat Wolfgang wohl nie mit nach Haus genommen. Es war für ihn selbstverständlich, dass die erste Runde nach dem Training oder Spiel immer von ihm kam, egal ob gewonnen oder verloren wurde. So wird noch vielen die sonntägliche Tischordnung nach den Spielen in Erinnerung sein, in die auch hin und wieder der Stammtisch integriert war.

Ein weiteres Erfolgsrezept lag im Naturell von Wolfgang Träger, seiner fußballerischen Klasse, die er als einstiger norddeutscher Auswahlspieler besaß. So zog er viele junge Spieler wie ein Magnet nach Einum.

Natürlich gibt es auch Episoden über seine Eitelkeit zu berichten. Vor dem Spiel, in der Halbzeit und wann es auch immer die Möglichkeit für ihn gab, holte er seinen Kamm heraus (den er selbst während des Spiels unter seinen Stutzen trug) und frisierte sich.

Einige Spieler erinnern sich auch an immer wiederkehrende Anweisungen:

  • an Abwehrspieler: ,,Lasst das Scherbeln (Fummeln), das lernt ihr sowieso nicht mehr.“
  • ,,Hau die Pille weg!"
  • „Rasier nicht so viel (wiederholtes Ausspielen des Gegenspielers)! Ich weiß ja, dass du das kannst, aber die hauen dir die Beine spitz!"
  • Einen ängstlichen Stürmer forderte er auf: ,,Geh mal gegen mit der Brust!" Heute würde man sagen: „spiel Erwachsenenfußball!“

Eine andere Geschichte berichtet von einem Pokalturnier in Ottbergen gegen Oedelum, wo er dann einen Schiedsrichter verunsicherte. Wolfgang ließ sich bei der Elfmeterausführung von einem Mitspieler den Ball vorlegen, um diesen dann indirekt ins Tor zu schießen. Viele Zuschauer und der Schiedsrichter kannten diese Form der Regelauslegung nicht, was zu heftigen Diskussionen führte. Fußballweisheiten gab es aber auch von Wolfgang: ,,Ecken und Flanken müssen auf den zweiten Pfosten kommen bzw. immer zwischen Torwart und Abwehr".

Meisterschaften als Trainer 1970 + 1978

In den 15 Jahren seiner Trainerzeit formte Wolfgang eine sehr spielstarke 1. Herrenmannschaft im SV Einum, in der er als Spielgestalter die Fäden zog. 1970 errang die 1. Herren ungeschlagen die Meisterschaft der damaligen A-Klasse (heute 1. Kreisklasse) und stieg in die Kreisliga auf.

Acht Jahre später war es wieder soweit. Die Elf von Wolfgang Träger dominierte vor allem zum Saisonende die Kreisliga und stieg in die Bezirksklasse auf. Aus der Meisterelf von 1970 waren noch Gerd Marquardt (Torwart), Heinrich Aue (Abwehr) und Werner Marheineke (Sturm) dabei.

Abschied als Trainer

Im August 1981 beendete Wolfgang nach 15 Jahren seine so erfolgreiche Trainerkarriere beim SV Einum. Er hatte die 1. Herren von der Kreisklasse bis in die Bezirksklasse geführt.

Meisterschaften als Spieler

Altersbedingt, Wolfgang ist am 3 Januar 1938 geboren, spielte „Röhre“ in der von Bernd „Schorse“ Ulrich so erfolgreich gemanagten Altenherren und später in der Ü40. In beiden Altersklassen spielte die Mannschaft in der höchsten Liga Hildesheims und errang dort, auch Dank des Spielmachers Wolfgang Träger, insgesamt 6-mal die Meisterschaft.

 

Die gemeinsamen und glücklichen Jahre, die wir als Spieler unter Deiner Regie oder als Mitspieler erleben durften, werden immer in unseren Herzen sein. Dankbar für alles, was Du für uns getan hast, nehmen wir Abschied.

 

Werner Marheineke (Spieler und Mitspieler)

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